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Aquirre (Handlung) 1998  •  Wandbild 6.26 m x  2.32 m  •  Acrylfarben  •  freie Maltechniken  

dieses Bild musste ich schweren Herzens zurücklassen weil ich es direkt auf die Wand geklebt habe. Ein entfernen des Bildes käme einer Zerstörung gleich.  Das Bild ist als hochaufgelöste Digitale Datei erhalten.                   

Preis: nach Absprache

Mit dem Bild ist eine Geschichte verknüpft die es in sich hat. Diese trug sich just an Frohnleichnam 1998 zu. Ich hatte beschlossen, ein erstes Werk zu schaffen. Der Tag schien so richtig langweilig zu werden. Meine Nachbarn waren in ihren Büros an der Arbeit, denn was sollte man anderes tun an einem Feiertag. Mir stand der Sinn nach etwas richtig Grossem. Und so liess ich dem Pinsel und den Farben freien Lauf. Mich muss wohl der Teufel geritten haben, denn nach Stunden der Arbeit an meinem Bild, malte ich den ganzen Vorplatz in einem satten Blauton. Ich glaube, damit war den eingesessenen Spreitenbachern klar im Kessel geht die Post ab...

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Meine Eindrücke nach einem Jahr im Bonita-Areal habe ich das Bonita-Gedicht gefasst:

Wenn Ascher überquellen
und die Telefone schellen,
wenn sich ein Rauchring an die Decke kräuselt
und Josette durch die Gänge säuselt,
wenn's qualmt und raucht in Büroräumen
dann ist bestimmt nicht Zeit zum Träumen.
Wenn Macs und Modems singen,
dann kann's Kaffee nur noch bringen.
Seit einem vollen Jahr,
das ist beileibe wahr,
schaffen Josette, Marcel und Ernst, der Stille,
mit Freude und auch mit Wille.
Am Ort wo füher die Pasta dampfte
und Rolf, der Sheriff, chrampfte.
Da in Spreitenbach am Limmatbogen,
sind illustre Leute eingezogen.

Ausser vorgängig erwähnten Gestalten,
tut hier auch der Salvatore walten.
Jeden Donnerstag werden hier die Würste vollgepresst,
für so manches kulinarisches Sonntagsfest.
Fleisch und Wurst wird hier gleich haufenweise,
notabene zum einmalig günstigen Preise,
eingepackt, abgewogen und gepostet,
kein Wunder wenn's so wenig kostet.
Gehandelt werden bestellte Waren,
Freunde und Bekannte kommen hier in Scharen,
denn es hat sich rumgesprochen
und so mancher Gourmet hat den Braten schon gerochen.
Die Qualität und das Aroma sind vorzüglich
und die Stimmung ist südländisch vergnüglich!

Mesitec heisst da eine Firma nebenan,
der Dani Mettler ist da dran.
War früher Ladenchef in einer Eisenwarenhandlung,
selbständig hat er sich gemacht, tüchtig diese Wandlung!
Der Name Mesitec tönt für mich mexikanisch,
doch gehört hab' ich, er machts mechanisch.
Es geht um Schlüssel, Zylinder und Schloss,
die Sache fasziniert scheinbar auch seinen Spross,
der ihn häufig begleitet.
Macht wohl mehr Spass als die Schule ihm bereitet.

Der Meier Rolf der dekoriert,
wenn er nicht grad mit einer Frau flaniert!
Mit Stephan, Vitus, Christoph und wie sie alle heissen,
tut er hier den Laden schmeissen.
Poster und Schriften werden hier auf Platten aufgezogen,
so mancher CD-Ständer wird hier kunstvoll zurechgebogen,
um dann nationwide ausgeliefert zu werden,
wo sie dann für Musik- und and're Firmen werben.
Gotthard, Alpenland-Quintett und Schürzenjäger,
sind solche Gassenfäger.
Für solche und andere Gruppen,
kochen sie die Werbesuppen.

Wenn der Christoph vor den Computern flieht
und mit Kind und Kegel in die Wüste zieht
und des Gadafi's Land bereist,
was weisst du schon, was das denn heisst.
Das ist für mich Abenteuer pur,
das ist weltoffen und nicht stur.
Ich hoffe stark für ihn, für Majo und die Kinder,
er und der Land-Rover sind gute Fährtenfinder.
Ich weiss, wen das Fernweh lockt,
der bestimmt nicht lange in der Stube hockt.

Wenn du Sorgen hast mit Schloss und  Schlüsseln
und die bösen Fensterknacker dich nüsseln.
dann kommst du um den Werni Matti gar nicht rum.
Er weiss in solchen Sachen Rat und gerade drum,
ist er mit  seinen versierten Spezialisten,
für seine Kunden 24 Stunden auf den Pisten.
Ihn in Persona sehen,
das muss ich hier gestehen,
das ist nie bis selten,
er bewegt sich in anderen Welten.
Hast du auf der Durchfahrt ihn dir mal geschnappt,
Wettert er, wie's mit den Terminen so nicht Klappt.
Es ist zum Haarausreissen,
48-Stunden-Tag müsst so ein Ding für ihn nun heissen.

Ganz am Schluss von dem Gelände,
da wo sie aufhören die Gebäudewände,
werden Autos ausgeschlachtet
und dannach in den Osten verfrachtet.
Wer ist der Chef, was ist das für einer?
Ich glaub', wenn du fragst, weiss es keiner.
Den Begriff "geregelte Arbeitszeit" gibt's hier nicht.
Vor allem nachts bei Neonlicht,
wird hier ausgebaut und montiert,
ob das dann wirklich funktioniert?
Wenn die Ordnungshüter, in Erfüllung ihrer Pflichten,
hier die Ausweipapiere sichten
und einfach fragen who is who,
tönts: "sag' ich es oder sagst es du."
Schliesslich sind wir alle verschwägert oder sonst verwandt,
ich hab's schon letztes Mal gesagt, das ist bekannt!"

Was ganz hinten in den Fabrik-Arealen sich befindet,
ganz einfach meiner Kentnis sich entwindet.
Ein Künstlerpaar arbeitet da, so viel weiss ich,
"Jane" hat sie mir gesagt, so heiss ich.
Sascha steht in meiner Gunst
und was wir machen das ist Kunst.
Mit X-Kunst ist der Briefkasten angeschrieben.
Ich wüsste gern, was für Kunst sie trieben.
Hoffentlich nichts mit Röntgenstrahlen,
lieber ist mir, ihr bleibt beim Malen.

Zum Schluss und der Ganzheit wegen,
dreh' ich ihn um den Dichterdegen,
um etwas über mich zu sagen.
Sonst werdet ihr euch wohl noch lange fragen,
was es mit diesem Maler auf sich hat,
der ist bestimmt kein unbeschrieb'nes Blatt.
Ich mache Kunst, die Kunst des Lebens
und ich hoffe, blaue Strassen sind nicht vergebens.
Auch wenn die Leute darob erbleichen,
werd' ich weiter die Welt noch bunter streichen.
Ich kann nicht anders,es bricht aus mir raus,
denn eine graue Welt ist mir ein Graus.
So werd' ich weiter pinseln,
bis zum Schreien und zum Winseln.
Nein, nicht Sorgen und schon gar nicht Kummer,
will ich euch bringen, das ist nicht meine Nummer.
Ja, mit Freude und mit Entzücken
will ich euch dieser faden Welt entrücken.



Im Mai 1999 Roland Bill, Kunstmaler




Der Auslöser, meine Erfahrungen und Einsichten in eine Bildsprache zu fassen, war die Japanische Künstlerin Meera Haschimoto. Zum Abschluss eines 10-tägigen Workshops im Toggenburg schenkte sie mir eine Reprografie eines ihrer Werke mit der Widmung: "For beloved friend Dhan*. I was so touched for your preperation for your painting. Yes this Readyness to welcome your hidden expression in you is the masterkey. I enjoyed being with you." (*Die Abkürzung meines Sannjasnamen.) Ich war zutiefst berührt, es traf mich mitten ins Herz. Sie hat in mir die Lust zu malen wieder geweckt. 


Im Februar 1998 bezog ich mein Atelier in Spreitenbach AG. Hier hatte ich eine Oase der Ruhe gefunden. Viele meiner Werke enstanden in der Stille der Nacht. Diese nächtlichen Stunden waren so wertvoll. Ich wusste, kein Telefonanruf, kein unerwünschter Besuch würden mich von meiner Arbeit abhalten. Es galt nichts zu erreichen - es gab keine Erwartungen - Ich tauchte ein ins Hier und Jetzt -  die zeitlichen und psychischen Grenzen lösten sich auf - ich war eins geworden mit meiner Arbeit....



 
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Studie. Ein Bild von Picasso wie ich es
100 Jahre später gesehen habe.

Mein Atelier war auch ein Ort der Feste. Ich liebte immer schon zu kochen und meine Gäste zu verwöhnen. Das Atelier war ein magischer Ort, den niemand verliess, ohne satt und zufrieden zu sein. Nach dem Essen gab es meistens noch eine Filmvorführung in meinem Kino.

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Der Durchgang zur Küche. Im 1. Stock die Badewanne vor dem Bild the Fish in the sea is not thirsty

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Das Esszimmer mit dem Wandbild Aquirre. Im ersten Stock mein Büro und mein Schlafzimmer. Die pompöse Tapete ist von Harald Glöökler.

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Die Advanced Swiss Treckers zu Besuch im Atelier. Nach dem Treck 2008 in Nepal.


Links Der Club der Poeten Zürich zu Besuch. Vorne links der Präsident Markus. Durchwegs Handverlesene Poeten. Jeder Poet konnte einen Gast mitbringen, welcher nach der 3. Einladung feierlich in den Club aufgenommen wurde. Sofern keiner der Clubmitglieder das Veto eingelegt hatte!

Unten mein 50er Geburtstag war eine Inszenierung der besonderen Art. Alles organisiert von meiner geschätzten Mäzenin und Geliebten Maja. Ich wusste bis zuletzt nicht was mich erwartet. Sie hat das wirklich bis ins kleinste Detail organisiert. Sogar eine Bauchtänzerin durfte nicht fehlen...

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mein 50er Geburtstag. Meine Mutter erweist mir die Ehre

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Grossmufti Shivam Rolf aus Turicum
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 Ein befreundeter Forscher mit seiner Gemalin

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Der Scheich Frederico der Audiophile - mit seiner Lieblingsfrau Jutta - aus dem Königreich  Wettingen

Ich konnte mich immer schon für Technik begeistern und so entstand über die Jahre ein Kino mit 25 Sitzplätzen. Ich hatte eine professionelle Projektionsfolie mit einer Grösse von B: 5.00 m x H: 4.00 m auf einen Stahlrahmen aufgespannt. Auch die Velourvorhänge waren vom Feinsten. Alles vom renomierten Theaterausstatter Geriets aus Umkirch bei Freiburg, Deutschland.

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Ich hätte gerne noch weitergebaut, wenn sich nicht die einst stille Oase im Kessel in Spreitenbach zu einem Ort des Chaos entwickelt hätte. Immerhin, ein Lichtblick gibt es. Ich kann jederzeit wieder ein Kino bauen. Das Know-How dazu habe ich. Auch die Vorhänge, die Laufschienen und die Projektions-Folie sind noch vorhanden...

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