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Titel : Money   •     Entstehungsjahr : 2000   •    Grösse : B: 1.39 m  x H: 1.30 m   •    Material : Acrylfarbe und Ölkreide   •  Ausführung: Lasur und Dünnschichttechnik   •   Preis: auf Anfrage


Der neue Mensch wird dem Glauben eine klare Absage erteilen. Er wird ein Wissender sein, denn seine Lebensweisheit wird auf Erfahrungen beruhen und nicht auf Fiktionen.


So wie der Wind eine Turbine antreibt, so kann Geld etwas in Bewegung versetzen. Es gibt Menschen welche die Gabe besitzen, Wohlstand zu schaffen und andere daran teilhaben zu lassen. Ich bin in meinem Leben Menschen begegnet, die trotz ihres Reichtums unglücklich waren. Und Menschen, die es als Geschenk der Existenz sahen, wohlhabend zu sein. Solche Menschen sind meist Ästheten, welche das Schöne lieben und Freude an Kunst haben. Mir fallen dazu zwei Beipiele ein: Der muslimische Grossmogul Shah Jahan liess in Erinnerung an seine 1631 verstorbene grosse Liebe Mumtaz Mahal den Taj Mahal erbauen. Ludwig II. der König von Bayern hat sich als leidenschaftlicher Schlossbauherr, vor allem der Schlösser Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Linderhof, ein Denkmal gesetzt. Er wird auch als Märchenkönig bezeichnet. Beide Beispiele weisen eine Gemeinsamkeit auf, welche überrascht. Sowohl Shah Jahan als auch Ludwig II. hatten gegen das Volk zu kämpfen, welches mit diesem Prunk nichts anzufangen wusste. Dieses sah das ganze nur als eine reine Geldverschwendung, ohne sichtbaren Nutzen für die Allgemeinheit. (aus Sicht des einfachen Volkes sehr wohl verständlich). Es machte die einfache Rechnung; "Was die da oben zu viel haben, das fehlt hier unten!" Auch heute noch hat der Mensch dieses Problem nicht gelöst! Zu fest ist er mit dem Besitz verhaftet. Wenn ich mich so umschaue, sehe ich niemanden, der nicht davon gefangen ist. Wir wissen es alle - ohne Ausnahme - dass wir eines Tages alles zurücklassen müssen. Zu glauben, wenn alles "gerecht" aufgeteilt würde, wäre das Problem ein für alle Mal gelöst, ist eine Utopie. Seit Menschengedenken wird genau das versucht. Mit mässigem Erfolg, wie uns die Geschichte lehrt.

Vielleicht ist es der Neid auf der einen Seite und die Gier auf der anderen Seite. Oder vielleicht ist es einfach die Unzufriedenheit und die Unfähigkeit, aus dem was man hat, etwas zu erschaffen. Hier mag eine Anekdote des griechischen Philosophen Diogenes von Sinope dem einen oder anderen weiterhelfen. Es wird erzählt, dass Alexander der Grosse auf dem Weg nach Indien sein Heer anhalten liess, als er Diogenes vor dem Weinfass, welches ihm als Haus diente, sitzen sah. Der grosse Heerführer schien mit der Zufriedenheit, die Diogenes ausstrahlte, nicht zurechtzukommen. Er stieg von seinem Pferd, ging auf Diogenes zu und fragte diesen, ob er wüsste, wer er sei. Diogenes verneinte, merkte aber an, Alexander der Grosse würde ihn disbezüglich bestimmt aufklären. Alexander sagte ihm mit sichtlichem Stolz, dass er der zur Zeit mächtigste Mensch wäre, der ihm jeden Wunsch erfüllen könne. Auf Diogenes Weinfass zeigend könne er ihm auf seinen Wunsch hin ein schönes, grosses Haus bauen lassen. Diogenes erklärte daraufhin, dass e ihm an nichts fehle, um sein Leben zu geniessen. Die einzige Bitte wäre die, dass Alexander einen Schritt zur Seite gehen und ihm die wärmende Sonne nicht verdecken würde. 

Grösse zeigt sich nicht an dem was ein Mensch besitzt, sondern wie er mit dem Gegenüber umgeht.


 

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Alexander der Grosse trifft auf den griechischen Philosophen Diogenes von Sinope
Silikatmalerei an einem Haus in Stein am Rhein